Parakortikale Hyperplasie
Autor/en: M. Engels
Letzte Änderung dieser Seite: 13.05.2006
Im Paracortex findet man große Immunoblasten mit einem großen Kern, der meistens einen großen, mittelständigen Nukleolus besitzt. Das Zytoplasma der Immunoblasten ist weiter als das der Keimzentrumsblasten und tiefbasophil angefärbt. Immunoblasten können der B-Zell-Linie oder der T-Zell-Linie angehören, zytologisch lassen sie sich in der Routinefärbung nicht einer bestimmten Linie zuordnen. Zu den Zellen des Paracortex gehören auch T-Vorläuferzellen mit einem intensiv basophil angefärbten, oft zipflig ausgezogenen Zytoplasma und kleine T-Lymphozyten. Diese kleinen T-Lymphozyten haben oft längliche Kerne mit einer Längsfurche und länglich ausgezogenes Zytoplasma und werden als "Kommazellen" bezeichnet. Das Phänomen der "Kommazellen" ist im Allgemeinen nur im Feinnadelpunktat zu beobachten, nicht im Tupfpräparat, da es auf der Beweglichkeit der vitalen Zellen beruht. Unter den Zellen des Paracortex und in enger Nachbarschaft mit Immunoblasten und T-Lymphozyten sind oft zahlreiche Plasmazellen zu finden.
Bei einer T-Zell-betonten Reaktion, also einer Reaktion mit Vermehrung von Zellen des Paracortex, sehen wir zahlreiche große, tiefbasophile Immunoblasten, kleine und mittelgroße Lymphozyten, lymphatische Reizformen, die lymphoplasmozytoiden Formen entsprechen und zahlreiche Plasmazellen. Große lymphoplasmozytoide Zellen mit tiefbasophilem Zytoplasma entsprechen T-Vorläuferzellen. Unter den kleinen Lymphozyten kommen häufig Zellen mit länglichen Kernen und länglich ausgezogenem Zytoplasma vor, so genannte "Kommazellen". Sie entsprechen kleinen T-Lymphozyten. Oft kommen auch vermehrt Eosinophile vor. Gelegentlich findet man sehr große Immunoblasten, die von Hodgkin- oder Reed-Sternberg-Zellen nicht sicher abzugrenzen sind. Eine parakortikale Hyperplasie kann im Rahmen von Virusinfekten auftreten, z.B. bei infektiöser Mononukleose oder CMV-Infektion oder auch nach Impfungen.
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