Granulomatöse Lymphadenitis
Autor/en: M. Engels
Letzte Änderung dieser Seite: 27.05.2006
Bei granulomatösen Entzündungen findet man Epitheloidzellen und Langhans-Riesenzellen: Epitheloidzellen sind histiozytäre Zellen mit elongierten, häufig gebuchteten Kernen. Die Kernform wird auch als "schuhsohlenähnlich" oder "nierenförmig" beschrieben. Langhans-Riesenzellen entstehen durch Verschmelzung von zahlreichen Epitheloidzellen. Die elongierten Kerne liegen häufig hufeisenförmig oder ringförmig geordnet im äußeren Bereich des Zytoplasmas. Epitheloidzellen und Langhans-Riesenzellen phagozytieren üblicherweise nicht.
Typische Granulome sieht man bei der Lymphknotentuberkulose. Man findet eine granulomatöse Entzündung mit Nekrose im Zentrum, Epitheloidzellen und Langhans-Riesenzellen in der Zirkumferenz. Gelegentlich sind in den Makrophagen eines nekrotischen Herdes säurefeste Stäbchen nachweisbar. (Bei schlechter Abwehrlage des Patienten findet man häufiger eine eitrige Entzündung mit Nekrose ohne Granulombildung.) In Europa sind solche Befunde eine Rarität, in vielen Ländern z. B. in Asien gehören tuberkulöse Lymphknoten aber zum Alltag der zytologischen Praxis. Granulomatöse Reaktionen im Lymphknoten können aber auch bei anderen Infektionen wie Toxoplasmose, Lues, Lepra, Pilzinfektionen oder Parasiteninfektionen sowie bei Sarkoidose vorkommen. Auch in Lymphknoten im Abflussgebiet eines Karzinoms können Granulome vorkommen, und zwar sowohl bei einer Lymphknotenmetastasierung als auch in Fällen, in denen der Lymphknoten selber frei von Karzinomzellen ist.
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