Tränentropfenzellen

Autor/en: F.-G. Hagmann
Letzte Änderung dieser Seite: 22.01.2004

"Tear drop cells" (deutsch Tränentropfenzellen) sind wie Birnen geformt, mit einem mehr oder weniger langen schwanzförmigen Fortsatz, an dessen Ende sich manchmal noch eine geringe Verdickung findet. In der morphologischen Fachsprache werden diese Zellen als Dacryozyten bezeichnet.
Der Mechanismus der Bildung dieser Zellen wird so erklärt, dass Zellen mit Heinz-Innenkörpern oder Inklusionen in der Milz zurückgehalten werden und die Zellen von dem Innenkörper enthaltenden Teil weggezogen werden. Dabei ist unklar, warum die Verformung permanent ist. Möglicherweise gibt es einen Punkt der Verformung des Erythrozyten, ab dem diese nicht reversibel ist.

Diese Zellen werden vor allem beobachtet bei Myelofibrose oder auch bei anderen Formen der myeloischen Metaplasie. Sie werden außerdem beobachtet bei Knochenmarkkarzinose, bei Tuberkulose, nach Heinz-Innenkörper-Bildung durch verschiedene Gifte und bei Thalassämie.

Literaturreferenzen:

• Bessis, M.
  Blood Smears Reinterpreted.
  Springer International, Berlin etc. 1977
• Slater, L.M. et al.
  Influence of splenectomy on insoluble hemoglobin inclusion bodies in beta thalassemic erythrocytes.
  Blood 1968;31:766