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Basophilie
Autor/en: F.-G. Hagmann
Institution/en: Karlsruhe
Serie zuletzt geändert am: 28.03.2011
Basophile Granulozyten sind durchschnittlich etwas kleiner als neutrophile. Die Granulation kann in den Zellen quantitativ und qualitativ unterschiedlich ausfallen, abhängig von färbetechnischen Gegebenheiten, vom funktionellen Zustand der Zelle sowie unter pathologischen Bedingungen. Zellen mit verminderter Granulation können bei der Auszählung falsch eingeordnet werden.
Eine Vermehrung der Basophilen wird im Rahmen von hämatologischen Neoplasien bei den myeloproliferativen Neoplasien beobachtet (CML u.a., in vielen Fällen gemeinsam mit einer Eosinophilie), es gibt aber auch akute myeloische Leukämien mit Vermehrung von Basophilen. Chronische Basophilenleukämien sind selten.
Reaktiv können die Basophilen (normal 0-1% bei normalen Granulozyten und Leukozyten) vermehrt sein bei allergischen Zuständen, Parasitosen, Infektionen, Malignomen, chronisch entzündlichen und endokrinen Erkrankungen (Anstieg der basophilen Granulozyten auf über 50 bis 150/µl). Beispiele: Myxödem, Hyperlipämie, Tuberkulose, Varizellen und Variola. Bei Allergien und Parasitosen steht größtenteils eine Eosinophilie im Vordergrund, die inkonstant mit einer Basophilie (als Nebenbefund) vergesellschaftet sein kann. In den meisten Fällen besitzt die reaktive Basophilie keinen entscheidenden diagnostischen Wert.
Bei Leukozytenkonzentration mit der Zytozentrifuge sollte eine erhöhte Basophilenzahl im Ausstrich kontrolliert werden, da man unter diesen Umständen häufig eine relative Vermehrung sieht. Gewebsbasophile (Mastzellen) kommen im Blut so gut wie nicht vor.
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