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Blutzellen
Granulozyten, basophile
Basophilie


Basophilie

Basophile Granulozyten sind durchschnittlich etwas kleiner als neutrophile. Die Granulation kann in den Zellen quantitativ und qualitativ unterschiedlich ausfallen, abhängig von färbetechnischen Gegebenheiten, vom funktionellen Zustand der Zelle sowie unter pathologischen Bedingungen. Zellen mit verminderter Granulation können bei der Auszählung falsch eingeordnet werden.

Eine Vermehrung der Basophilen wird im Rahmen von hämatologischen Neoplasien bei den myeloproliferativen Neoplasien beobachtet (CML u.a., in vielen Fällen gemeinsam mit einer Eosinophilie), es gibt aber auch akute myeloische Leukämien mit Vermehrung von Basophilen. Chronische Basophilenleukämien sind selten.
Reaktiv können die Basophilen (normal 0-1% bei normalen Granulozyten und Leukozyten) vermehrt sein bei allergischen Zuständen, Parasitosen, Infektionen, Malignomen, chronisch entzündlichen und endokrinen Erkrankungen (Anstieg der basophilen Granulozyten auf über 50 bis 150/µl). Beispiele: Myxödem, Hyperlipämie, Tuberkulose, Varizellen und Variola. Bei Allergien und Parasitosen steht größtenteils eine Eosinophilie im Vordergrund, die inkonstant mit einer Basophilie (als Nebenbefund) vergesellschaftet sein kann. In den meisten Fällen besitzt die reaktive Basophilie keinen entscheidenden diagnostischen Wert.

Bei Leukozytenkonzentration mit der Zytozentrifuge sollte eine erhöhte Basophilenzahl im Ausstrich kontrolliert werden, da man unter diesen Umständen häufig eine relative Vermehrung sieht. Gewebsbasophile (Mastzellen) kommen im Blut so gut wie nicht vor.





Abb. 1: Blutausstrich, Übersicht (Objektiv 20x). Ungewöhnlich ist, dass sich zwei Basophile im Bildausschnitt finden. Das kann Zufall sein. Der am weitesten links liegende Leukozyt ist sicher ein Basophiler. Im Zentrum zwei Neutrophile. Die rechts daneben liegende Zelle könnte ebenfalls ein Basophiler sein und ist in der folgenden Abbildung vergrößert dargestellt. Als weiterer Befund Thrombozytose.





Abb. 2: Die stärkere Vergrößerung (Objektiv 100x Öl) zeigt, dass es sich tatsächlich um einen Basophilen handelt. Darüber ein Makrothrombozyt.





Abb. 3: In diesem Bildausschnitt (Objektiv 20x) finden sich drei Basophile. Das macht einen Zufall sehr unwahrscheinlich und spricht für eine Vermehrung.





Abb. 4: Vergrößerung des Leukozyten (Objektiv 100x Öl), der in Abb. 3 zum unteren Bildrand hin in der Mitte liegt.





Abb. 5: Vergrößerung des Leukozyten, der in Abb. 3 zum unteren Bildrand hin mehr rechts liegt (gleiches Objektiv).





Abb. 6: Vergrößerung der beiden Leukozyten, die in Abb. 3 vom Zentrum aus als nächste Richtung links oben liegen (gleiches Objektiv).





Abb. 7: Links Basophiler mit an- bzw. nahe liegenden Thrombozyten, rechts Lymphozyt (gleiches Objektiv).





Abb. 8: Neutrophiler und Basophiler im gleichen Ausstrich dicht beieinander. Der Basophile ist kleiner (gleiches Objektiv).





Abb. 9: Zwei Basophile im gleichen Bildausschnitt bei starker Vergrößerung (gleiches Objektiv).





Abb. 10: Einzelner Basophiler mit z.T. relativ feinen Granula (gleiches Objektiv).





Abb. 11: Leukozytenkonzentrat (Zytozentrifuge): Vier basophile Granulozyten (Objektiv 40x).





Abb. 12: Anderer Bildausschnitt des gleichen Präparates: Ebenfalls vier basophile Granulozyten (gleiches Objektiv). Signifikanter Befund.





Abb. 13: Stärkere Vergrößerung (Objektiv 100x Öl): Zwei Basophile.





Abb. 14: Zwei weitere Basophile (gleiches Präparat und Objektiv).





Abb. 15: Basophiler, Eosinophiler und Neutrophile (gleiches Präparat und Objektiv).




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