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Knochenmark
Erythropoese
Cabot-Ringe
Vincristin, Erythropoese nach


Cabot-Ringe

Cabot-Ringe sind Reste von Spindelfasern. Sie sind Hinweis auf eine gestörte erythrozytäre Regeneration. Beschrieben wurden sie zuerst von Cabot und Schleip. Sie kommen selten vor bei schweren Anämien, MDS und sonstigen Formen einer Dyserythropoese.

In diesem Fall konnte bei einer Punctio sicca letztlich nicht abschließend geklärt werden (auswärtige Einsendung), ob eine Infiltration bei Mammakarzinom, eine Myelofibrose oder ein MDS vorlag. Das spielt für die Demonstration aber keine Rolle.





Blutausstrich, Übersicht (Objektiv 20x). Neben Leukozyten sind polychromatische Erythrozyten prominent. In einem (links Mitte) und einem weiteren (rechts unten) sieht man schon bei dieser Objektiv-Vergrößerung randständige Ringe im Zytoplasma.





Es sind zwei stabkernige neutrophile Granulozyten zu sehen, links neben dem mittig liegenden finden sich zwei dysplastische Normoblasten. Vermehrt sieht man polychromatische Erythrozyten, außerdem finden sich Jolly-Körper. Links oberhalb der Bildmitte (Pfeil) ein randständiger Cabot-Ring (Objektiv 40x).





Links neben dem Normoblasten ein polchromatischer Erythrozyt mit einem kräftigen Ring, oberhalb ein Mikrozyt mit einem weniger deutlichem Ring (Objektiv 40x). Anisozytose, Polychromasie, Poikilozyten.





Zwei Normoblasten, davon einer stark dysplastisch. Rechts oben ein Myelozyt mit verstärkter und verlängert persistierender Primärgranulation (Objektiv 40x). Die bisher festgestellten Blutbildveränderungen lassen auf eine Störung sowohl der Erythropoese als auch der Granulopoese schließen. Bei hier vorliegender Linksverschiebung bis zu einzelnen Promyelozyten und Vorkommen von roten Vorstufen spricht man von einem leukoerythroblastischen Blutbild. Die häufigsten Ursachen sind: Knochenmarkinfiltration, Osteomyelofibrose, Myelodysplasie, Leukämien, aber auch schwere benigne Erkrankungen wie Infektion, Schock, Hämolyse u.a.





Dysplastischer Normoblast, links daneben ein Erythrozyt mit Kernstaubresten (Objektiv 100x Öl).





Schwach polychromatischer Erythrozyt mit einem zarten Cabot-Ring, rechts davon ein Erythrozyt mit einer feinen basophilen Tüpflung (Objektiv 100x Öl).





Schwach polchromatischer Poikilozyt mit einer groben Punktierung (Objektiv 100x Öl).





Nach Farbe und Form normaler Polychromatischer mit einem Cabot-Ring (Objektiv 100x Öl).





Basophil punktierter Polychromatischer mit Cabot-Ring (Objektiv 100x Öl).





Im Zentrum orthochromatischer Erythrozyt mit einem kleinen Cabot-Ring, rechts davon Polychromatischer mit eben erkennbarer Ringstruktur (Objektiv 100x Öl).





Mikropoikilozyt mit kräftigem Cabot-Ring (Objektiv 100x).





Im Zentrum Polychromatischer mit kräftigem runden Cabot-Ring, links oberhalb davon schwach polychromatischer Erythrozyt mit Kernstaubresten (Objektiv 100x Öl).





Schleifenförmiger Cabot-Ring (Objektiv 100x Öl).





Im Zentrum ein orthochromatischer Erythrozyt mit einem zarten Cabot-Ring sowie (schräg links unten daneben) ein polychromatischer mit einem kleinen Ring, auf dessen Kreis ein Jolly-Körper sitzt. Außerdem zeigt das Zytoplasma eine ganz feine Punktierung. Bekäme man nur diese Zelle mit dieser Morphologie ohne weitere Kenntnis angeboten, müsste man an eine Ringform bei Malaria denken. Allerdings zeigt der Trophozoit bei Plasmodium vivax einen stellenweise breiteren und häufig verwascheneren Ring und der Chromatinfleck erscheint rötlich (Objektiv 100x Öl). Siehe auch unter Malaria.





Polychromatischer mit einem kräftigen Ring in der Zytoplasmaperipherie sowie zwei zarten sich überkreuzenden Ringen im Inneren (Objektiv 100x Öl).





Polychromatischer mit einer ungewöhnlichen rötlichen Tingierung, basophiler Punktierung und zartem kleinen Cabot-Ring (Objektiv 100x Öl).





In der Bildmitte ein bizarrer Mikropoikilozyt mit einem Cabot-Außenrand, im Innern ist Hämoglobin erkennbar. Fadenförmiger Fortsatz. Schwer reifungsgestörter Erythrozyt mit "Flagellaten"-artigem Aussehen (Objektiv 100x Öl).




Literaturreferenzen:
  • Boll I, Heller S. Praktische Blutzelldiagnostik. Springer-Verlag, Berlin 1991.
    [DNB]
  • Löffler H, Rastetter J. Atlas der klinischen Hämatologie, 5. Auflage, Springer-Verlag, Berlin etc.,1999.
    [DNB]
  • Schleip K, Alder A. Atlas der Blutkrankheiten. 4. Auflage. Urban & Schwarzenberg, Berlin und München,1949
    [DNB]
  • Discombe G. L´origine des corps de Howell-Jolly et des anneaux de Cabot. Sang 1948;29:262.

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