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Bakterielle Endokarditis, Monozyten mit häufigen Vakuolen und Einschlüssen

Kapillarblut kann durch Stich- oder Schnittverletzung aus dem Finger oder am Ohrläppchen gewonnen werden. Die Reproduzierbarkeit der Leukozytenwerte und der Leukozytenverteilung ist aufgrund der Abnahmebedingungen nicht so gut wie bei Venenblut. Am Ohrläppchen ist das Auftreten einer "Ohrblutmonozytose" im ersten Blutstropfen bekannt. Bei Kälte und verminderter Durchblutung können die Leukozytenzahl und eventuell auch die Werte für das rote Blutbild erhöht gefunden werden.

Bei bakterieller Endokarditis lassen sich im ersten Blutstropfen vom Ohrläppchen phagozytierende Monozyten nachweisen (s.a. "Normale Monozyten"). Das Phänomen hat heute bei moderner bakteriologischer und Ultraschalldiagnostik keine diagnostische Bedeutung mehr. Die Monozyten spielen eine Rolle in der Pathophysiologie der bakteriellen Endokarditis.
Eine Vermehrung von Makrophagen und Plasmazellen im Knochenmark ist bei bakterieller Endokarditis und bei Waterhouse-Friderichsen-Syndrom beschrieben.


Beschreibung/Beurteilung der Bildserie: Im vorliegenden Präparat findet man (bei nachgewiesener Endokarditis) Monozyten mit auffällig häufigen Vakuolen und Einschlüssen. Das Phänomen ist allerdings unspezifisch und findet sich auch bei sonstigen septischen bakteriellen Infektionen. Aber auch ohne Vorliegen solcher Erkrankungen kann man in Blutmonozyten einzelne Vakuolen finden. Diese werden als phagozytotische Strukturen oder degenerative Veränderungen gedeutet.





Monozyt mit zahlreichen Zytoplasmavakuolen (Objektiv 100x Öl).





Monozyt mit wenigen Vakuolen (gleiches Objektiv).





Monozyt mit einer Vakuole und "nicht leeren" unrunden Einschlüssen am unteren Zytoplasmarand (gleiches Objektiv).





Monozyt mit ähnlichen Einschlüssen (gleiches Objektiv).





Monozyt mit ausgebreitetem "amöboiden" Zytoplasma und zarter azurophiler Granulation mit wenigen Aufhellungen (gleiches Objektiv), deutlich größer als der Granulozyt.




Makrophage, Blutplasmazelle



Im Zentrum unten monozytäre Zelle mit retikulärem Kern, einem schwach anfärbenden fleckig aufgehellten Zytoplasma mit mehreren Fortsätzen: Morphologie eines Makrophagen. Darüber eine sogenannte Blutplasmazelle, darüber ein dysplastischer Normoblast (gleiches Objektiv).




Blutausstrich ohne aktuelle Erkrankung



Zum Vergleich: Zwei Monozyten in einem Blutausstrich ohne aktuelle Erkrankung mit geringen reaktiven Veränderungen. Der rechte Monozyt zeigt eine Vakuole (Objektiv 100x Öl). - (Quelle: S. Siegrist, F.-G. Hagmann)




Literaturreferenzen:
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