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Filarien
Wucheria bancrofti
Abbildung


Wucheria bancrofti

Autor/en: J. Schottelius
Letzte Änderung dieser Seite: 26.05.2010

Erreger: Die Mikrofilarie Wuchereria bancrofti (Nematoda, Filariidae, Abb.) ist ein Erreger der lymphatischen Filariasis (Filariasis bancrofti). W. bancrofti hat seine Verbreitung in Zentralafrika, Indien, China, Neu-Guinea, Indonesien, Australien, Mittelamerika, Haiti, Domenikanische Republik, Guayana und herdartig in Brasilien.

Morphologie: siehe Legende der Abbildung.

Die Infektion erfolgt durch inokulative Übertragung des sog. L3-Larvenstadiums durch nachtaktive Aedes-, Anopheles- und Culexarten. Diese L3-Larve wächst in Lymphknoten und Lymphbahnen zum adulten Wurm heran. Die Weibchen (10 cm) bringen Larven durch Ovoviviparie hervor, die in der Eihülle verbleiben. Die Männchen erreichen eine Länge von 4 cm. Durch Streckungswachstum entstehen "gescheidete Mikrofilarien" (270-320 μm), die bei W. bancrofti nachts im Blut auftreten als "Mikrofilaria nocturna". Über die Blutmahlzeit werden diese Filarien von den genannten Vektoren aufgenommen und entwickeln sich in ihnen zur infektiösen metazyklischen L3-Larve, die nun wieder inokulativ übertragen wird.

Die klinische Symptomatik wird u.a. bestimmt von den in den Lymphknoten und Lymphbahnen sich befindlichen Filarien. Dieses führt zum Lymphstau als Ursache der Elephantiasis, es kommt zur Hydrotele, Lymphangiopathie, Lymphadenopathie und Orchitis. W. bancrofti ist die häufigste Filarienerkrankung.

Die Diagnostik der "Mikrofilaria nocturna" erfolgt nachts in frischer Blutprobe bzw. mittels mittels Antigen- (Kartentest) und Antikörpernachweis. Diese Mikrofilarie hat eine Scheide, sowie kernfreies Hinterende und kernfreien Vorderabschnitt. Färbung im Ausstrich mit Delafield's Hämatoxylin und Giemsa-Färbung.

Therapie: Es ist kaum möglich, die adulten Würmer zu eliminieren. Mikrofilarien sprechen an auf Ivermectin und Diethylcarbamazion, ebenso auf die Kombinationen Ivermectin plus Albendazol sowie Ivermectin und Doxycyclin.

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