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Methoden
Blut- und Knochenmarkpräparate
Blutausstrich, ungefärbt
Herstellung und Mikroskopie von Blut- u. Knochenmarkpräparaten
Knochenmark/Quetschpräparat
Knochenmark/Zytozentrifuge


Herstellung und Mikroskopie von Blut- und Knochenmarkpräparaten

Zur Herstellung von Blut- und Knochenmarkpräparaten werden die handelsüblichen Objektträger mit dem Maß 76 x 26 0,8 mm benutzt. Auf die Vorbereitung soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Um ein optimales Bild zu bekommen, ist außer der exakten Einstellung des Mikroskopes häufig auch die Benutzung eines Deckglases sinnvoll. In vielen Fällen sind die Objektive hinsichtlich der sphärischen Aberration einer bestimmten Deckglasdicke korrigiert. Diese ist oberhalb des Abbildungsmaßstabes zusammen mit der Tubuslänge auf dem Objektiv angegeben, während sich unterhalb die numerische Apertur eingeprägt findet. In der Regel beträgt die Deckglasdicke 0,17 mm. Wenn sich keine Angabe über die Deckglasdicke findet, handelt es sich meist um ein diesbezüglich unempfindliches Objektiv.

Bei Objektiven mit geringer Vergrößerung (z.B. 16:1 oder 20:1) kann im allgemeinen ohne Deckglas gearbeitet werden, da die Minderung der Bildqualität für die Diagnostik keine wesentliche Rolle spielt. Der Unterschied ist allerdings für das Auge erkennbar; zum Fotografieren mit diesen Objektiven empfiehlt sich daher auf jeden Fall die Benutzung eines Deckglases, um ein optimales Bild zu erhalten. Bei einem Abbildungsmaßstab von 40:1 und höher resultiert ohne Deckglas ein unzureichendes Bild mit Verbreiterung und Unschärfe der Konturen.
Sofern man sich in der Hämatologie nur der Abbildungsmaßstäbe 16 - 20:1 (trocken) und 100:1 (Öl) bedient, ist ein Deckglas nicht erforderlich. Das Immersionsobjektiv 100:1 liefert mit Öl im allgemeinen auch ein gutes Bild ohne Deckglas, wenn dieses angegeben ist. Zum Teil ist auf diesen Objektiven auch kein Deckglas vorgeschrieben.

Wichtig ist es, wenn mit Deckglas gearbeitet wird, dieses mit einer ganz dünnen Harzschicht aufzubringen, da sonst bei Benutzung des Immersionsobjektives 100:1 (Öl) bestimmter Hersteller der Abstand zwischen Frontlinse des Objektives und Deckglas nicht mehr ausreicht, um das Bild scharf einzustellen. Das kann aber bei unebenen Objekten wie z.B. Knochenmarkausstrichen (im Bereich dicht liegender Markbröckel dicker) problematisch sein.
Einfach ist das Aufbringen des Deckglases mit dünner Harzschicht bei Blutausstrichen und Zytozentrifugenpräparaten. Sollte die Harzschicht mit Deckglas sich bei einem Trockenobjektiv des Abbildungsmaßstabes 40:1 und höher als zu dick erweisen und eine Unschärfe des Bildes resultieren, kann man sich behelfen und die Schärfe verbessern, indem man die Kondensorblende schließt.

Sofern eine längere sichere Archivierung von hämatologischen Präparaten gewährleistet sein soll, empfiehlt sich die Eindeckung mit Harz und Deckglas. Erfahrungsgemäß kommt es nach einigen Jahren zur Dekomposition der Farben hämatologischer Präparate, wobei offensichtlich eine Abhängigkeit von der ursprünglichen Farbqualität und den Lagerbedingungen besteht. Der hier vorliegende Objektträger ist maschinell mit einer Kunststoffeindeckung versehen. Mit diesem Verfahren läßt sich das Eindecken beschleunigen und die toxische Belastung durch das Eindeckmittel (Xylol-haltig!) minimieren.





Abb.1: Objektiv 63x (trocken) von Kaps mit Deckglasangabe 0,17





Abb.2: Objektiv HI 100x (Öl) von Olympus ohne Deckglasangabe.





Abb. 3: Maschinelle Kunststoffeindeckung (Fa. Vogel), kein Objekt auf dem Träger




Literaturreferenzen:
  • Möllring FK. Mikroskopieren von Anfang an. Carl Zeiss, Oberkochen (Württ.), 1974
    [DNB]
  • Undritz, E.: Hämatologische Tafeln Sandoz. 2. Auflage, Sandoz AG, Basel, 1972
    [DNB]
  • Michel, K.: Die Mikrophotographie. 3. Auflage, Springer-Verlag, Wien New York, 1967
    [DNB]
  • Gerlach, D.: Das Lichtmikroskop. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1976
    [DNB]
  • Bain, B.J.: Blood Cells. A Practical Guide. Lippincott / Gower, Philadelphia New York, 1989
    [Online]

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