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Naphthol-AS-D-Chloracetatesterase-Färbung
Autor/en: F.-G. Hagmann
Institution/en: Westpfalz-Klinikum, Kaiserslautern
Serie zuletzt geändert am: 18.11.2009
Mittels der Naphthol-AS-D-Chloracetatesterase-Färbung (CE) können neutrophile Granulozyten kenntlich gemacht werden. Ab dem Stadium des Promyelozyten reagieren sie positiv. Die stärkste Anfärbung besteht im Promyelozyten-Myelozyten-Stadium, bei den Stab- und Segmentkernigen fällt die Reaktion schwächer aus. Monozyten können schwach positiv reagieren (Abb. 6-8). Die Neutrophilen zeigen eine kräftige leuchtend rote Anfärbung im Zytoplasma (Abb. 1-3 u.w.). Auer-Stäbe bei der AML können sich anfärben, z.B. bei AML mit 8;21-Translokation und bei akuter Promyelozytenleukämie. Myeloblasten, Lymphozyten (Abb. 2, 5, 7 und 8), Eosinophile und Basophile sind CE-negativ, Gewebsmastzellen zeigen eine starke Reaktion. Bei der akuten myelomonozytären Leukämie mit abnormen Eosinophilen (AML M4 Eo) sind die Eosinophilen im Gegensatz zu normalen Eosinophilen positiv (siehe dort).
Bei der Ansicht dieses Präparates ist zu berücksichtigen, dass es sich um ein mit der Zytozentrifuge hergestelltes Leukozytenkonzentrat handelt. Dadurch kann die zytochemische Anfärbbarkeit einzelner Zellen beeinträchtigt sein, ohne dass sich das eindeutig als pathologisch interpretieren lässt. Außerdem ergeben sich auch morphologische Veränderungen: Zellverformung, vermehrt Zell-Läsionen, Zunahme der Segmentierung u.w. Auch lässt lange Lagerung solcher Präparate wie auch die Benutzung bestimmter Einschlussmittel die Färbung abnehmen oder verlorengehen. Die CE-Färbung lässt sich auch am histologischen Schnitt durchführen.
Es folgt ein Fall mit ausgeprägter reaktiver Eosinophilie bei Lymphom in CE-Färbung. Man sieht, dass zahlreiche Granulozyten keine Anfärbung zeigen, während sich die Neutrophilen leuchtend rot darstellen (Abb. 9). Einzelne Eosinophile weisen Farbgranula auf, diese finden sich allerdings versprengt im Präparat (Herstellung mit der Zytozentrifuge). An der Segmentierung kann man die Eosinophilen hier zumeist nicht erkennen, eine nicht gefärbte granuläre oder feinwabige Grundstruktur des Zytoplasma ist bei manchen erkennbar. Dazu ist allerdings ein Objektiv (Ölimmersion) mit hoher Auflösung erforderlich.
Literaturreferenzen:
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Leder LD. Akute myelo-monozytäre Leukämie mit atypischen Naphthol-AS-D-Chloracetat-Esterase-positiven Eosinophilen. Acta haemat
[Medline]
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Löffler H, Rastetter J. Atlas der klinischen Hämatologie, 5. Auflage. Springer, Berlin, 1999.
[DNB]
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Hayhoe FGJ, Quaglino D. Haematological Cytochemistry, Second Edition. Churchill Livingstone, Edinburgh, 1988.
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Gomori G. Chloroacyl esters as histochemical substrates. Journal of Histochemistry and Cytochemistry 1953;1:469-470. PMID:13118129
[Medline]
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