Arte?-Fakt? - Granulozyten - Monatsblatt Juli 2007
Autor/en: H. Diem (1), R. Hinzmann (2)
Institution/en: (1) Würmtal-Labor, 82131 Gauting; (2) Sysmex Europe GmbH, 22848 Norderstedt
Quellenangabe: Der Sysmex Scientific Kalender 2007; Fotos und Text: Dr. med. Heinz Diem; Text: Dr. rer. nat. Rolf Hinzmann
Serie zuletzt geändert am: 01.01.2007
Bei der Morphologie der Granulozyten gilt die Regel: Je kränker ein Patient, desto schneller verändern sich die Zellen im EDTA-Blut. Bei Intensivpatienten werden Veränderungen oft bereits nach 1-2 Stunden beobachtet.
Typische Abbauformen von Granulozyten (z.B. Vakuolisierung) sind in EDTA-Blutproben bei gesunden Personen nach 1-2 Tagen (hier nach 48 Std.), bei schwerkranken Personen teilweise bereits nach Stunden nachweisbar.
Granulozyten mit typisch rötlicher Granulation nach Gabe von Granulozytenwachstumsfaktor (G-CSF).
Durch eine Lagerung des EDTA-Bluts über zwei Tage entstehen bei einer gesunden Normalperson stabkernige Granulozyten (rechts unten).
Diese so genannten Pseudo-Pelgerformen mit aufgelockertem Chromatin und/oder plumpen Kernsegmenten findet man häufig bei Virusinfektionen, nach Chemotherapie oder beim myelodysplastischen Syndrom (MDS). Die echte Pelger-Anomalie ist hingegen vererbt und ist ohne Krankheitswert.