Der Hämatologische Notfall - Bakterien - Monatsblatt September 2008

Autor/en: H. Diem (1), R. Hinzmann, F. Forstreuter (2)
Institution/en: (1) Würmtal-Labor, 82131 Gauting; (2) Sysmex Europe GmbH, 22848 Norderstedt
Quellenangabe: Der Sysmex Scientific Kalender 2008; Fotos und Text: Dr. med. Heinz Diem;
Text: Dr. rer. nat. Rolf Hinzmann, Dr. rer. nat. Frauke Forstreuter
Serie zuletzt geändert am: 01.01.2008

Besonders bei Intensivpatienten kann eine bakterielle Infektion sehr schnell zur Sepsis und zum Tode führen. Daher ist ein schneller Nachweis der Erreger vonnöten. Die erhöhte Konzentration unreifer Granulozyten sowie andere klinische Parameter wie Interleukin-6 (IL-6) oder C-reaktives Protein (CRP) können auf eine Sepsis hindeuten. Für eine erfolgreiche Therapie ist die Identifikation der Erreger im Blut essenziell. Dies erfolgt über eine Anzüchtung in der Blutkultur. In seltenen Fällen können Bakterien bereits im Ausstrich nachgewiesen werden.

Die Hämatologie-Systeme SYSMEX XE-5000, XE-2100, XT-2000i und XT-1800i können den Anteil der unreifen Granulozyten (IG) messen und abbilden (blauer Bereich). Eine erhöhte Konzentration der unreifen Granulozyten kann unter anderem auf eine Sepsis hinweisen.

Sind in einem Ausstrich Bakterien nachweisbar, sollte ein Ausstrich eines anderen Patienten aus demselben Färbebad auf Bakterien kontrolliert werden, um eine Kontamination der Färbelösung auszuschließen. Sind diese (wie hier dargestellt) nicht nachweisbar, muss der Nachweis von Bakterien im peripheren Blut dem behandelnden Arzt sofort mitgeteilt werden.

Zufallsbefund von Borrelia recurrentis (->) bei ursprünglichem Verdacht auf Malaria. Borrelia recurrentis wird durch Zecken oder Läuse übertragen und ist der Erreger des Rückfallfiebers. Das Rückfallfieber ist ebenso wie die Malaria häufig eine Reisekrankheit und führt nach einer bis zu 2-wöchigen Inkubationszeit zu Fieberschüben beim Patienten