Der Hämatologische Notfall - Promyelozytenleukämie - Monatsblatt Oktober 2008
Autor/en: H. Diem (1), R. Hinzmann, F. Forstreuter (2)
Institution/en: (1) Würmtal-Labor, 82131 Gauting; (2) Sysmex Europe GmbH, 22848 Norderstedt
Quellenangabe: Der Sysmex Scientific Kalender 2008; Fotos und Text: Dr. med. Heinz Diem; Text: Dr. rer. nat. Rolf Hinzmann, Dr. rer. nat. Frauke Forstreuter
Serie zuletzt geändert am: 01.01.2008
Bei der akuten Promyelozytenleukämie reifen die myeloischen Blasten nur bis zum Promyelozyten aus. Die Verdachtsdiagnose kann durch den Nachweis von - oft sehr wenigen - atypischen Promyelozyten im peripheren Blut gestellt werden. Die Absicherung der Diagnose erfolgt zeitnah durch Knochenmarkpunktion und den morphologischen Nachweis von atypischen Promyelozyten. Diese zeigen typischerweise Auerstäbchen, oft in Bündeln ("faggot"), und die Translokation t(15;17). Diese Translokation ist der Beweis für das Vorliegen einer AML-M3 oder AML-M3v (v=Variante). Die Diagnosestellung und der Therapiebeginn müssen umgehend erfolgen, da die Patienten durch eine Blutungsneigung - oft hervorgerufen durch eine Verbrauchskoagulopathie - extrem gefährdet sind.
Nachweis der AML im Knochenmark: Deutlich erkennbar sind die Bündel von Auerstäbchen (->) und viele atypische Promyelozyten.
Typische Blasten (rechts mit Auerstäbchen ->) bei der AML-M3v.